Die grundsätzlich zu begrüßenden Bestrebungen für ein neues Psychotherapiegesetz laufen in der letzten Zeit in eine bedenkliche Richtung. Es ist ein Modell in Diskussion, bei dem wir, das Netzwerk Psychotherapie neu in der Petition zwei wesentliche Einwände formuliert haben:
- Das in letzter Zeit politisch angedachte Modell sieht ein ordentliches Studium vor, das heißt, die Universitätslehrgänge in Kooperation mit diversen Fachspezifika gibt es dann nicht mehr. Das Studium soll an bereits bestehenden Instituten der öffentlichen Universitäten stattfinden (in der Regel Psychologie oder Medizin)
- Ausbildungsinstitut ist demnach die Universität, sie kann Lehrpersonal der Fachspezifika anstellen, muss das aber nicht. Der dadurch entstehende Mangel an Verschränkung von Theorie, Persönlichkeitsentwicklung und Praxis führt zu einer erheblichen Qualitätsminderung.
- Die Privatuniversitäten müssten ihr Studium anpassen und neu akkreditieren lassen. Da derzeit Struktur, Machbarkeit und Finanzierung der Ausbildung an den öffentlichen Universitäten nicht geklärt ist, besteht die Gefahr, einer großen Minderung von Ausbildungsplätzen, und damit in absehbarer Zeit einer qualitativ und quantitativ beeinträchtigten psychotherapeutischen Versorgung der österreichischen Bevölkerung.
- Die anerkannten Psychotherapieausbildungen in den Ausbildungseinrichtungen wird es als Alternative nicht mehr geben dürfen (bzw. nur in der Übergangsfrist). Die Existenz der Propädeutika und Fachspezifika ist damit in Frage gestellt.
Da uns das Thema alle betrifft, bitten wir Sie, die Petition zu unterschreiben und den Link zu teilen: https://chng.it/jd8gkL6kzw
Mit lieben Grüßen
Mag. Doris Beneder, Dr. Helene Drexler, Dr. Sabine Klar, Mag. Ruth Krumböck, Mag. Ursula Narath, Erik Zika